Mikrotargeting und die SCOLÉ

Mikrotargeting und die SCOLÉ

Liebe Eltern und Freunde der SCOLÉ,

Warum braucht die Welt SCOLÉ?
Warum brauchen unsere Kinder SCOLÉ?
Warum brauchen wir Erwachsenen einen Heilungsraum wie die SCOLÉ?

Hier mal ein Blickwinkel, der mir erst kürzlich ‚über den Weg gelaufen‘ ist:

Mikrotargeting ist die moderne Form der Werbung und zunehmend auch der Politik – zumindest in den USA. Mikrotargeting bedeutet, dass persönliche Daten (z.B. via Facebook) gesammelt und in sog. Avatars, also digitale Versionen eines Menschen, übersetzt werden. Anhand dieser Avatars kann Werbung nun personifiziert und gezielt auf bestimmte Personengruppen zugeschnitten werden. In den USA wird dies auch schon für politische Kampagnen genutzt (Stichwort: Cambridge Analytica). Mikrotargeting verfolgt die Absicht, einzelne Menschen so gut wie möglich ‚zu kennen‘, um dann diese Menschen mit gezielten Bildern und Texten emotional und gedanklich zu beeinflussen und zum Kauf oder einer bestimmten Wahlentscheidung zu bewegen.

Ihr fragt euch nun wahrscheinlich – was hat das mit der SCOLÉ zu tun?!

Nun, sobald unsere Kinder sich mit digitalen Medien beschäftigen werden, werden sie u.a. Mikrotargeting ausgesetzt sein. Wie also können wir sie davor schützen? Was können wir ihnen mit auf den Weg geben, damit sie emotional und gedanklich selbstbestimmt und frei bleiben?

Es ist eigentlich ganz einfach. Es gibt etwas, das uns hilft ‚bei uns‘ zu bleiben und unsere wirklichen Bedürfnisse zu erkennen. Aus diesem Etwas heraus, ist auch der Impuls für die Gründung der SCOLÉ entstanden: Achtsamkeitspraxis!

Die Achtsamkeitspraxis hilft uns dabei unsere wirklichen Bedürfnisse und Wünsche zu erspüren und wahrzunehmen. Durch die Achtsamkeitspraxis lernen wir, dass wir nicht unsere Gefühle und Gedanken sind. Wir sind nicht unsere Gefühle und Gedanken. Es gibt eine höhere Instanz, die Bewusstheit. Wenn wir lernen aus Bewusstheit heraus zu Entscheiden, zu Sprechen und zu Handeln, dann bleiben wir ‚bei uns‘, dann bleiben wir selbstbestimmt. Dann kann man zwar unsere Gedanken und Gefühle kurzfristig beeinflussen aber, wenn wir diese achtsam bewusst werden lassen können, dann können wir sie auch wieder loslassen. Auf diese Weise finden wir jedes Mal zu uns selbst zurück, zu unserer eigenen, tiefen und freien Wahrheit.

Die Achtsamkeitspraxis wird an der SCOLÉ im täglichen Umgang miteinander geübt.
Den Kindern der Grundstufe wird sie einerseits durch die LernbegleiterInnen vorgelebt und andererseits wird konzeptionell ein Raum gehalten, in dem sie ihre wahren und individuellen Bedürfnisse spüren und leben können.
Die Jugendlichen erhalten zudem altersgemäß praktische Angebote, um sich bewusst in diesen Friedenspraktiken (Achtsamkeit, Gewaltfreie Kommunikation, Kreismethoden zur Selbstverwaltung u.a.) üben zu können.
Die Achtsamkeitspraxis und das bewusste Schützen des Einssein der Kinder mit sich selbst, werden durch das  Medienkonzept der Analog-Digidaktik ergänzt. Die Analog-Digidaktik befähigt junge Menschen zu einem nachhaltigen und mündigen Umgang mit digitalen Medien (s. unser Konzept > Medienmündigkeit).

Es erfüllt mich mit tiefer Freude immer wieder neue Blickwinkel auf die Notwendigkeit, die SCOLÉ zu gründen, zu entdecken. Sie ist auf so vielen Ebenen eine Antwort auf die Fragen und HerausFÖRDERungen unserer Zeit.

Die Welt braucht SCOLÉ!
Unsere Kinder brauchen Bildungs- und Entfaltungsräume wie die SCOLÉ!
Wir Erwachsenen brauchen Heilungsräume wie die SCOLÉ!

Was sind eure Blickwinkel? Was denkt ihr, warum es Bildungsräume wie die SCOLÉ braucht? Ich bin neugierig auf eure Antworten!

Mit herzlichen Grüßen,
Anka Krätzig

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